Konzept für die Implementierung eines Innovationsmanagements – Wesentliche Ergebnisse Reiser Simulation and Training GmbH, geschrieben von Jonas Goercke

In einem ersten Beitrag habe ich vor einiger Zeit über den Ablauf, die Möglichkeiten und Herausforderungen berichtet, die es mit sich gebracht hat, bei der Firma Reiser Simulation and Training GmbH (RST) eine Abschlussarbeit zu verfassen. Im zweiten Teil möchte ich kurz die wesentlichen Ergebnisse meiner Arbeit vorstellen. Das Thema lautete:

„Erstellung eines Konzeptes für die Implementierung eines Innovationsmanagements bei einem mittelständischen Unternehmen“

Zur Datenerhebung wurde eine repräsentative Umfrage durchgeführt. Teilgenommen haben dabei zehn Großunternehmen und zehn kleinere und mittlere Unternehmen (KMU), die zufällig ausgewählt wurden. Zu Beginn überraschte die Anzahl an KMU, die bereits eine Art Innovationsmanagement implementiert hatten (rund 70 Prozent). Ersichtlich wurde jedoch schnell, dass KMU das Innovationsmanagement deutlich flexibler gestalten als Großunternehmen, welche sich in der Regel stark an theoretischen Modellen und Grundlagen aus der Fachliteratur anlehnen. Interessant war auch, dass viele Unternehmen eine passende, sprich innovationsfördernde Unternehmenskultur als deutlich wichtiger ansehen, als beispielsweise ein Budget für Innovationen. Schlussendlich zeigten die Ergebnisse jedoch, dass KMU bei der erfolgreichen Umsetzung eines Innovationsmanagements deutlich größeren Herausforderungen gegenüberstehen als Großunternehmen. Grund dafür sind meist Ressourcenknappheit, Doppelbelastung der Mitarbeiter und die mangelnde strategische Ausrichtung kleinerer Unternehmen. Als wesentliches Ergebnis meiner Arbeit wurde sowohl ein generell anwendbarer Phasenplan zur Implementierung als auch ein Innovationsprozess individuell für RST erarbeitet. Der Phasenplan zeigt wesentliche Schritte auf, die bei der Einführung eines Innovationsmanagements beachtet werden sollten. Außerdem wurde ein grober zeitlicher Ablauf definiert.

Im oben aufgeführten Phasenplan sind neun grundlegende Schritte abgebildet. Diese sind jedoch unterschiedlich komplex und kompliziert in Ihrer Ausführung bzw. Umsetzung. So klingt es in der Theorie banal, ein Grundverständnis zu schaffen, gestaltet sich in der Praxis jedoch oftmals als sehr schwierig. Um den theoretischen Phasenplan auf Anwendbarkeit und inhaltliche Sinnhaftigkeit zu überprüfen, begann ich im nächsten Schritt bereits damit, das Konzept im Unternehmen zu etablieren. Dabei kristallisierten sich drei Schritte heraus, die besonders herausfordernd in der Umsetzung waren. Das Grundverständnis zu schaffen, eine Innovationsstrategie zu entwickeln und letztendlich eine innovationsfördernde Unternehmenskultur zu etablieren. Auch nach Monaten konnten diese Punkte nicht final abgeschlossen werden. Der Innovationsprozess oder die Rollenverteilung waren hingegen recht schnell definiert. Eine wesentliche Herausforderung bei der Umsetzung war dabei die Verfügbarkeit, sprich die freien Kapazitäten von Mitarbeitern und Führungskräften bis hin zur Geschäftsleitung.

Im nächsten Schritt wurde dann der Innovationsprozess für RST erarbeitet. Dieser orientiert sich am Stage-Gate Modell, welches sich auch in anderen Prozessen des Unternehmens wiederfindet. Die wesentliche Erkenntnis dabei war, dass ein Modell stets versucht die Realität bestmöglich abzubilden, dabei jedoch von einer „perfekten Welt“ ausgeht. Das findet sich so aber nur selten in der Realität wieder. Folglich musste das Modell stark auf die Unternehmensbedürfnisse angepasst werden.

Entgegen des standardmäßigen Stage-Gate Modells wurde entschieden, dass der Prozess in sieben Phasen eingeteilt wird. Besonders bei der Bewertung und Selektion wurden zusätzliche Schritte eingefügt, um die benötigten Kapazitäten von Gremien und größeren Arbeitsgruppen so gering wie möglich zu halten. Erst sobald eine Idee mit einem hohen Potential bewertet, und einem funktionierenden Businessplan versehen wurde, wird auch die Geschäftsführung mit einbezogen. Wichtig dabei sind auch die Gates, durch welche die Qualität und der Fortschritt regelmäßig überprüft werden, um einer hohen Fehlinvestition vorzubeugen.

Abschließend habe ich im Rahmen meiner Masterarbeit den aktuellen Stand der Implementierung zusammengefasst und weitere Schritte für RST definiert. Ziel des Unternehmens ist es nun, das Innovationsmanagement vollumfänglich bis Mitte des Jahres 2021 implementiert zu haben.

Wenn Euch das Thema grundlegend interessiert oder Ihr Eure Erfahrungen austauschen wollt, kontaktiert uns gerne unter Jonas.Goercke@reiser-st.com